Mein Körper gehört mir!”

Auch im Schul­jahr 2020 /21 find­et das Pro­jekt “Mein Kör­p­er gehört mir” für das 3. und 4. Schul­jahr statt. Dieses Pro­jekt startet alle zwei Jahre an unser­er Schule und wird durch den Fördervere­in der Lud­wigschule unter­stützt und mit­fi­nanziert.  In drei Ver­anstal­tun­gen  wer­den den Kindern Strate­gien ver­mit­telt, die ihnen mehr Sicher­heit geben kön­nen. Die Kinder sollen sich und ihren Kör­p­er bess­er schützen kön­nen und ver­ste­hen, dass sie sich nicht alles gefall­en lassen müssen. “Nein!” zu sagen, ist o.k. und sog­ar wichtig. Unter­stützt und ver­tieft wer­den diese Ver­anstal­tun­gen durch die Klassen­lehrerin­nen, die einzelne The­men erneut auf­greifen, noch ein­mal besprechen oder offene Fra­gen beantworten.

MEIN-KÖRPER-GEHÖRT-MIR!ist ein Präven­tion­spro­gramm gegen sex­uellen Miss­brauch. Die The­ater­päd­a­gogis­che Werk­statt Osnabrück, in diesem Jahr vertreten durch Susanne Gorgs und Piet Wag­n­er, bringt den Kindern im ersten Teil bei, dass ihr Kör­p­er ihr per­sön­lich­es Eigen­tum ist. Er gehört ihnen und nur sie wis­sen, wie ihr Kör­p­er fühlt und ob sie ein Ja- oder ein Nein-Gefühl haben, wenn sie jemand berührt.

 

Manch­mal ist es zu schw­er, sofort “Nein” zu sagen. Dann ist es wichtig, wenn man mit einem ver­traut­en Erwach­se­nen sprechen kann.

Der zweite Teil des Pro­gramms (30.11.21) konzen­tri­ert sich auf Begeg­nun­gen mit Frem­den. Die Bedeu­tung von sex­uellen Miss­brauch wird in Begrif­f­en dargestellt, die die Kinder ver­ste­hen kön­nen. Sie ler­nen die drei Fra­gen ken­nen, die sie sich selb­st stellen kön­nen, wenn sie auf Fremde treffen:

-     Habe ich ein Ja- oder ein Nein-Gefühl?

-     Wenn ich tue was der Fremde will, weiß eine ver­traute Per­son, wo ich bin?

-     Kann ich sich­er sein, dass ich Hil­fe bekomme, wenn ich welche brauche?

 

 

 

 

 

 

 

Der dritte Teil (07.12.21) hat eine noch größere Ern­sthaftigkeit und Prob­lem­steigerung, doch die Annäherung an die Kinder bleibt pos­i­tiv und beruhigend.

Kommt es zu sex­uellem Miss­brauch, wird das Kind in der Regel bedro­ht und unter Druck geset­zt. So wird alle Ver­ant­wor­tung auf das Kind geschoben, welch­es sich oft in ein­er emo­tionalen Zwick­müh­le befind­et. Da sex­ueller Miss­brauch sehr häu­fig inner­halb der eige­nen Fam­i­lie stat­tfind­et, wird dem Kind zuerst fast nie geglaubt.

Es dauert daher oft sehr lange, bis sich ein Kind traut zu reden und Hil­fe von einem Erwach­se­nen bekommt.

Fünf Dinge, die ein Erwach­sen­er dem Kind sagen sollte, wenn es sich ihm anvertraut:

-          „Ich glaube dir“

-          „Ich bin froh darüber, dass du zu mir gekom­men bist“

-          „Es tut mir leid, was dir passiert ist“

-          „Es ist nicht deine Schuld“

-          „Wir wer­den zusam­men etwas dage­gen unternehmen und Hil­fe suchen“

Nach Beendi­gung des Pro­gramms soll­ten Eltern und Lehrer die Kinder unter­stützen, ihre Gefüh­le zu beacht­en und danach zu han­deln. Selb­st­be­wusste, starke Kinder sind oft  ehr in der Lage, sich zu wehren oder sich gezielt Hil­fe zu holen.